Erstmals wurde die Römerstraße in Baesweiler mit einer Länge von 850 m und einer Breite von 25 m bei Gut Blaustein und entlang der Abraumhalde der Zeche Carl Alexander bei archäologischen Untersuchungen im Jahr 2005 entdeckt. In diesem Bereich befindet sich auch eine Straßenkreuzung. Hier trifft von Alsdorf kommend eine weitere Römerstraße die via belgica und verläuft dann weiter nach Geilenkirchen. In diesem Kreuzungsbereich entwickelte sich eine kleinere römische Siedlung (vicus) mit Handwerksbetrieben und einer Raststation (Mansio). Am Fuße der Bergehalde wurde daher für den neuen Erlebnispark Carl Alexander, der im Jahr 2008 eröffnet wurde, eine Mansio als Informationspunkt gebaut. Von hier aus erhält man weitere Hinweise zu Denkmälern der Stadt Baesweiler und der Region. Der vicus von Baesweiler gilt als bedeutsames Bodendenkmal im Rheinland. So liegen in einer Linie, an der via belgica von Westen aus kommend, der vicus von Rimburg und der vicus von Baesweiler. Weiter läuft dann die via belgica schnurgerade zum vicus nach Jülich. Wichtig ist auch dabei, dass das Gelände vor der Bergehalde bei Baesweiler nicht überbaut wurde. Dadurch sind alle Funde im Boden noch vorhanden. Bei den Sondierungen zu den Ausgrabungen wurden auch Metallschlacken entdeckt, die bei der Bearbeitung und Produktion von Metallen anfallen. Vor dem Haldengelände wurde auch ein einzelne Roteiche zum Kenntlichmachen der via belgica gepflanzt. Die via belgica wurde auf dem Gebiet der Stadt Baesweiler als Bodendenkmahl AC 135 unter Schutz gestellt.
Im Jahre 2015 konnte im Innenbereich der Stadt (Kurt- Schuhmacher- Straße) ein weiteres 70 m langes Teilstück der Römerstraße freigelegt und erforscht werden. Dabei wurden 15 römische Brandbestattungen aus dem 1. und 2. Jhd. und ein neuer Siedlungskomplex gefunden. Ob die Bestattungen zu einer Gräberstraße bis zum vicus an der Halde führten oder gar zur einer weiteren neuen Siedlung in östlicher Richtung, ist noch nicht abschließend untersucht worden. Der dort neu gefundene Pfostenbau hatte eine Grundfläche von ca. 120 m². Es wurden auch Bruchstücke von einer Jupiter Säule und eine kleine grüne Porphyplatte, die aus Sparta / Griechenland stammt, ausgegraben. Diese Funde weisen auf eine gehobene Ausstattung einer Raststation (Mansio) hin. Weiterhin wurden 7 kleinere Lehmöfen ausgegraben, die wohl aus dem frühen Mittelalter stammen. Von diesem Siedlungsplatz aus führte auch eine weitere neu entdeckte Straße in nördlicher Richtung.
Im Baesweiler Ortsteil Setterich erinnert heute der Straßenname „Römerweg“ an die via belgica. Hier läuft die Staatsstraße in einigen hundert Metern südlich an der Ortschaft Setterich vorbei. Nach starken Regenfällen kann man noch heute westlich vor dem Aussiedlerhof Kummer die Römerstraße als Kiesstreifen im Acker erkennen. Im Jahre 2018 wurden am Adenauerring für den Neubau der Ortsumgehung L 50n bei Ausgrabungen weitere 10 römische Gräber entdeckt. Die Grabungsfunde werden zurzeit noch ausgewertet. Im Vorfeld der archäologischen Untersuchungen sind durch regelmäßige Prospektionen weitere Reste von Keramik Terra Sigillata, Amphorenhenkel, Mahlsteinbruchstücke und antike Glasperlen gefunden und gemeldet worden.
Literatur dazu: Alexander Plum „ Auf den Spuren der römischen Geschichte in Baesweiler und Umgebung“ Jahrbuch Nr. 1/2010 . Das Jahrbuch ist auch im Archiv vorhanden.