Mit beispielhaft ausgewählten Beiträgen örtlicher Heimatforscher des Geschichtsvereins Baesweiler.
7. März: Der Sonderkommissar „Der Höhere Polizeiführer im Westen“ ordnet an:
Anlage von Listen über Führer der KPD und der Freien Gewerkschaften und Listen der Führer der SPD, des Reichsbanners und der Eisernen Front. Bürgermeister Hahn meldet die Liste. Sie dient der
Vorbereitung der Verhaftung. Am 12. März, am Wahltag, befinden sich die benannten Personen schon in "Schutzhaft".
Die Wahl bringt der NSDAP dennoch nicht die erhoffte Mehrheit. Das Zentrum behauptet seine Spitzenstellung, die Kommunisten erhalten zwar 3 Sitze, sie werden diese aber nicht mehr antreten können.
Die Bedrängung des Kaufmanns Dagobert Levy durch Nazi-Schläger beginnt schon 1932. Er versucht lange, seine Familie und sein Geschäfts zu schützen, aber 1936 verlässt er Deutschland Richtung Israel. Seine Familiengeschichte berichtet:
Peter Kullick, David und Goliath. Eine Geschichte vom Existenzkampf eines jüdischen Mitbürgers vor 80 Jahren. In: Jahrbuch Nr. 3/2013-14, Geschichtsverein Baesweiler, S. 56-65
Im Stadtarchiv Baesweiler findet man nur wenige Unterlagen zum Widerstand im 3. Reich. Das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass sich dort nur Akten befinden, die unmittelbar mit der Arbeit der Gemeindeverwaltung zusammenhängen. Bei Regimefeinden waren in der Regel die Gestapo und die örtliche oder überörtliche Organisation der NSDAP beteiligt. Deren Akten befanden sich demnach auch nicht im hiesigen Verwaltungsarchiv. Diese Unterlagen wurden vor dem Einmarsch der Amerikaner 1944 nach Köln ausgelagert.
Ein kleiner Beitrag dazu aus dem Stadtarchiv.
Die kleine jüdische Glaubensgemeinde hatte sich in Setterich, Bahnstraße 9, eine Betstube eingerichtet. Nach mündlichen Berichten verwüsteten Nazi-Schläger der SA am Abend des 9. November die Einrichtung und warfen die Gebetbücher auf die Straße.
Juden waren mehr als 200 Jahre geachtete Mitbürger in Baesweiler. Zeugnis geben davon die Grabsteine des Judenfriedhof in Baesweiler-Setterich. Eine Dokumentation ist hier zu finden.
Zur Erinnerung an das Leiden der jüdischen Mitbürger in der Nazi-Zeit wurden 2014 die ersten Stolpersteine verlegt.
Eine gute Übersicht zu den Stolperstein-Projekten in ganz NRW ist bei einer App des WDR zu finden.
Manchmal ist es nur Zufall. Zuerst wurde im Stadtarchiv die Anfrage eines Dieter Krusenberg von 1997 gefunden. Er wünschte Informationen über einen Lutz Wysocki. Der sollte hier in Baesweiler in der Nazi-Zeit tätig gewesen sein. Man konnte ihm damals nicht weiterhelfen, weil das Stadtarchiv noch nicht alle Akten aufgearbeitet hatte. Weiter ...