Mit beispielhaft ausgewählten Beiträgen örtlicher Heimatforscher des Geschichtsvereins Baesweiler.
Für die SPD gab es eine herbe Enttäuschung. Sie hatte auf die vielen neuen Bergarbeiter gesetzt, die eine Arbeiterpartei wählen würden. Im ersten Gemeinderat, der auf demokratischer Grundlage gewählt wurde, konnte nur ein SPD-Mann einen Sitz erringen. Die Christliche Bergarbeitergewerkschaft hatte zur Wahl des Zentrums aufgerufen. (pe)
Die Errichtung eines Kriegerdenkmals zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs war eine Angelegenheit der ganzen Gemeinde Baesweiler. Unter Federführung des Junggesellenvereins wurde eine Haussammlung veranstaltet, um die hohen Kosten aufzubringen. Es gelang. Die Ortsvereine verpflichteten sich, am letzten Sonntag im September eine Ehrung der Toten mit einer Kranzniederlegung zu gedenken. So halten sie es noch nach über 100 Jahren.
Dr. Ulrich Schroeder, Am Anfang stand ein Versprechen - Zur Geschichte der fast hundertjährigen Tradition der Gefallenen-Ehrung in Baesweiler. In: Jahrbuch Nr. 5/2017-18, Geschichtsverein Baesweiler, S.71-103.
Der Dampfkesselverein-Überwachungsverein - Abt. Elektrotechnik - in Aachen wird beauftragt, bei Jorgas in der Maarstraße (heute Restaurant Mediterrane) das neue Filmvorführungsgerät und den Saal zu prüfen. Wie das ausgeht und weitere Vorführstätten in Baesweiler entstehen, das kann man nachlesen:
Peter Konzer, Die Geschichte der Baesweiler Lichtspieltheater. In: Jahrbuch Nr. 5/2017-18, Geschichtsverein Baesweiler, S. 5-26.
Regierungsobersekretär Ferdinand Hahn in Aachen wird mit der Wahrnehmung der Geschäfte des BM beauftragt. Er wird am 14.11.1924 für 12 Jahre einstimmig von der Bürgermeistereiversammlung
vorgeschlagen und vom Oberpräsidenten ernannt. Seine Amtszeit wird am 31.8.1933 mit seiner Suspendierung und zum 1.11.1933 durch seine Entlassung vorzeitig beendet. (pe)
Da war was los in Baesweiler! Ein riesiger Umzug mit historischem Hintergrund. Peter Kullick hat diesen historischen Hintergrund aufgearbeitet, erschienen im
Jahrbuch Nr. 8 des Geschichtsvereins Baesweiler (2024), Titel: Die Jahrtausendfeier der Rheinlande 1925.
In aller Kürze auch bei Klaus Peschke:
Vergleicht man das Ergebnis der Wahl mit 1919, dann haben sich gravierende Veränderungen ergeben. Das Zentrum hat zwar weiter eine sichere Mehrheit im Gemeinderat, aber die KPD hat sich etabliert und die SPD weit hinter sich gelassen. Die NSDAP konnte noch nicht Fuß fassen, verstärkt aber die Aktivitäten. (pe)
Die Regierung in Aachen fordert ständig Berichte von ihren Bürgermeistern, wie es um die politische Stimmung steht, ob es Streiks gibt und welche politischen Strömungen vorhanden sind. Das Polizeipräsidium in Aachen möchte auch die Anzahl der Mitglieder erfahren, um sich bei Auseinandersetzungen auf den Straßen auf die Stärke der Kontrahenten einstellen zu können. Stand: Januar 1930.
Der Kampf der Parteien um Aufmerksamkeit und Demonstration der Stärke werden auch auf der Straße durch Kundgebungen und Aufmärsche ausgetragen. KPD und NSDAP schicken Agitatoren in die Bergbauregionen zum Kampf um die Arbeiterstimmen. Aber in dem Großbetrieb Zeche Carl-Alexander haben die christlichen Bergarbeiter mit dem Zentrum eine große Mehrheit, die NSDAP erringt keinen Sitz im Betriebsrat.
Nach dem Grubenunglück in Alsdorf am 21. Okt. 1931 kam es überall auf den Nachbargruben zu wilden Streiks. Streikgrund: Grubensicherheit. Diese Streikenden wurden entlassen, sie bekamen keinerlei Unterstützung mehr.
In dieser Notsituation fiel die Propaganda der russischen Vertretung in Berlin und das Werben um Arbeitskräfte für das Kohlegebiet in der Ukraine auf fruchtbaren Boden bei den betroffenen Bergarbeiterfamilien. In zwei großen Transporten, beginnend am 28. September 1931, machten sich per Zug ab Geilenkirchen 105 Personen auf den Weg in das unbekannte Land. Der Kreis Geilenkirchen übernahm die Fahrtkosten bis Berlin, aus dem Wohlfahrtsfonds bekamen Bedürftige zusätzlich Geld für Kleidung. Die Zeche Carl-Alexander gab noch freiwillig 500 Mark dazu. Man war wohl froh, die „Störenfriede“ los zu werden.
Darüber berichteten Zeitungen im Ausland, so wie das Limburger Tageblatt.